Km 2701 - La Paz

Weil die Wetterprognosen Regen vorher sagten,waren wir gezwungen unsere naechste Tour etwas zu aendern,denn auf vielen Strassen Boliviens ist es unmoeglich zu fahren wenn es regnet. Also waren wir uns einig von San Pedro de Atacama bis nach San Juan ueber Chile zu radeln.

Die Strasse fuehrte zunaechst durch die Atacamawueste die ziemlich staubig und eintoenig war.  Auf dem Weg fuhren wir an der groessten Kupfermine vorbei, ziemlich eindruecklich! (4km Durchmesser und 850m Tief) Am zweiten Tag fuehlte sich Nick nicht gerade besonders und nach einer kurzen Tagesetappe kam das nette Doerfchen Chiu Chiu gerade gelegen um uns nochmals so richtig auszuruhen.Der Strassenarbeiter Manuel lud uns gleich zu einem Coka’Tee ein und erzaehlte uns ein wenig ueber Chile.Er konnte einfach nicht verstehen wiso man mit dem Rad reisen will oder kann. Dabei deutete er immer wieder auf seinen Bauch hin.(siehe Foto)Nach Chiu Chiu stieg die Strasse stetig an und mit jedem Hoehenmeter wurde das Altiplanogebiet immer schoener. In Ascotan durften wir direkt am Polizeiposten campieren und bekamenn dann auch ordendlich Wasser das dann durch die Kaelte in der Nacht wieder einfrohr. Bei -7Grad verlief die Strasse am naechsten Tag vorbei an Flamingos und Borax-Mienen.Die Minoere waren immer fuer einen kleinen Schwatz offen.In Ollague angekommen, stuertzten wir uns gleich in die erste Bar,die so laute Musik von sich gab,da konnte man meinen es finde ein riesen Dorffest statt.Doch in der Kneipe trafen wir nur 3 besoffene Frauen die, wie sich spaeter raus stellte gerade ihren Lohn bekommen hatten. Uns wars recht denn auch uns stellten sie das Bier hin. Mit unserem letzten Chilenischen Geld und der Grosszuegigkeit der Ladenbesitzerin reichte es gerade noch fuer 1l Milch und 3 Eier.Als wir unsern z’Nacht im windgeschuetzten Hostelzimmer zubereiteten,klopfte es ploetzlich an der Tuer und der Hostelbesitzer schnorrte uns zunaechst an,bis er merkte das wir wirklich keinen Rappen mehr hatten um im Restaurant zu essen.Darauf aenderte sich seine Person und er brachte uns sogar Brot Papas und Pollo bis unsere Bauche voll waren.Ohne Probleme gings am naechsten Morgen ueber den Chilenischen Zoll und in Bolivien angekommen merkte man gleich das die Leute viel freundlicher waren. Denn wir sahen den ersten Zoellner ueberhaupt der Laechelte und dabei voller Stolz erklaerte dass er schon wisse wo Liechtenstein ist und dabei fleissig Stempel in den Pass drueckte. Die ersten 20km verfuhren wir uns total und nach langem suchen nach dem richtigen Weg trafen wir am Abend im ersten Bolivianischen Doerfchen San Juan ein.Die Fahrt dorthin war ziemlich Sandig so dass wir Jolly und Rambo mehrmals schieben durften.Zum Abendessen liessen wir uns mit einem riesen Teller Reis,Papas und Pollo verwoehnen.Zum Dessert liefen wir der Marschkapelle hinterher die gerade am proben war und durch die stockfinsteren Strassen marschierten.Da kam so richtige Fasnachtsstimmung auf.Volle ausgeschlafen stand der lang ersehnte Salar Uyuni auf dem Plan.Das ist der groesste Salzsee der Welt. Doch bis dorthin mussten wir noch einige km durch sandige Pisten radeln,welche ziemlich energieraubend waren. Am Salar angekommen waren wir beide sprachlos, ich denke die Bilder sagen alles.Nach dem wir uns wieder mal so richtig verfahren hatten erreichten wir mit perfektem Timing die Insel Incahuasi.Dort genossen wir einen unvergesslichen Sonnenuntergang am besten Zeltplatz ever.Die Nacht am Salar war waermer als wir dachten und am fruehen Morgen gings wieder los. Nach insgesamt 100Km! auf dem Salar ging es weiter auf  weichen Sand-und Waschbrettpisten, durch eine schoene Altiplanolandschaft wo der Vulkan Thunupa im Mittelpunkt stand.Nach einer feinen Suppe(Lamfleisch-Reis-komische Fruechte) in Tahua schafften wir es am Abend bis nach 

Salinas de Garci Mandoza.Da wir unserem Zeitplan schon wieder einen Tag voraus waren goennten wir uns etwa 5mal Abendessen als haetten wir seit Wochen schon nichts mehr gegessen.Frisch und munter gings am naechsten Tag in Richtung Norden und wir erreichten unser Tagesziel leider nicht da uns die Landkarte von Reiseknow-how einmal mehr in die irre gefuehrt hatte, mit Strassen die es gar nicht gibt. Muede trafen wir in San Martin ein wo wir im Bezirkshaus uebernachten durften.Es wurde noch ziemlich hektisch als wir angefangen haben zu kochen und uns das halbe Dorf um uns stand. Wieso seit ihr so gross?, wieso hast du solche Haare? Was kostet ein Traktor in Suiza? Das waren so etwa die Fragen von jung bis alt. Danach wurde uns noch eine Traditionelle Bolivianische Tanzvorfuehrung presentiert und nebenbei gaben wir noch etwas englisch Unterricht an einige Schueler.

Weiter gings danach Richtung Norden und die Strassen erinnerten immer mehr an Dakar Rally.Wir kamen nur langsam voran und es wurde von Tag zu Tag anstrengender.In Escara nahm uns eine Kioskbesitzerin freundlich auf und wir durften bei ihr im Innenhof zelten.Gegen Abend spielten wir mit den Jungs vom Dorf ein wenig Volleyball.

Den folgende Tag werden wir nie vergessen,Die Strecke sollte 90km weit und etwas schwierig zu fahren sein.Schlussendlich stand auf unserem Tacho 9h Fahrzeit,wobei Jolly und Rambo die haelfte dieser Zeit durch tiefsten Sand geschoben wurde.Dazu hatten wir sehr knapp Wasser dabei und es wurde noch ziemlich ernst mit Durst und Energiemangel. Zum Glueck hatten wir noch eine Buechse Fruchtsalat die wir runterschlangen wie Hunde. Dann Endlich Wasser... Wir erreichten die Stadt Turco und fuellten unsere Maegen mit allem Trinkbaren.

Der folgende Tag kehrte sich um 180Grad und wir fuhren 50km durch die kitschigste Berglandschaft mit vielen Baechen, Lehmhaeusern,Lamas und Kuehen.Zum Schluss entpuppte sich die Strecke als eine faszinierende Canyonlandschaft.Im Dorf Carahuara de Caragas schlenderten wir den Rest des Tages herum und genossen die feinen Mahlzeiten.Die Nacht war angenehm warm in feinen Bettchen.Am naechsten Tag entschieden wir uns erst nach einem kurzen Blick aus dem Fenster welche Strecke wir nehmen.La Paz ist von hier noch 200km entfernt und es gibt zwei Moeglichkeiten um dorthin zu kommen.Eine fuehrt durch feinste Teerstrasse und wollten wir nehmen falls es regnet und die andere fuehrte durch aehnliche pampa wie wir sie schon von vorhin kannten. Der Himmel war blau und da war klar das wir die Schotter und Sandpiste dur die Pampa waehlten.An diesem Tag machten wir eine Monster Etappe durch 4100m hohes Berggebiet das mehrmals so steile Anstiege hatte die nicht mehr fahrbar waren.So richtig erschoepft trafen wir Abends in der Geisterstadt Corocoro (Kupfermienenstadt)ein und uns wurde schon gleich ein Geschaeftsvertrag fuer Kupferexport nach Liechtenstein angeboten.Vieleicht noch Attraktiv fuer Frick Schaltanlagen? Eine kleine Kuperschmelze im Keller?

La Paz ist zum greifen nah und am zweit letzten Tag hatten wir beide keinen Bock zum fahren.Aber mit der vorfreude auf die Hauptstadt schafften wir trotzdem 80km nach Viacha.Die Fahrt war Landschaftlich nicht so spektakulaer, dafuer raste unser Puls mehrmals in die Hoehe.Es hatte extrem viele reudige Hirtenhunde die ihre Lamaherde nur zu gut beschuetzen wollten und praktisch auf uns warteten.Den groessten Teil von unserem Trinkwasser floss diesmals nicht in unsere Maegen sondern diente zur Abwehr gegen die Hundeplage.

Der letzteTag war nur noch 35km und man merkte dem Verkehr an dass La Paz nicht mehr weit sein kann.Gegen Mittag fuhren wir ueber die Kuppe von El Alto 4000 m.u.M in den Beeindruckenden Kessel La Paz 3600m.u.M ein und waren einfach nur Gluecklich und scharf auf eine grosse Stadt.Wir trafen gerade rechtzeitig zum Mittagessen bei Don Pedro ein und fuehlten uns gleich wie zu Hause.

 

Hier unsere Route:

San Pedro - Calama - Chiu Chiu - Ascotan - Ollague - San Juan (Bol.) - Insel ichuasi (Sala Uyuni) - Salinas Mendoza - San Martin - Escara - Turco - Carangas - Corocoro - Viacha - La Paz

 

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Kommentare: 9
  • #1

    Maria (Donnerstag, 01 Dezember 2011 20:01)

    Ma lüt ihr sand - i woß gärnöd wo i afango söll -- soooo viel uf oamol ... geniala bericht -- uuuhuaro geile fotos --- boa echt sooo geil -- ihr sand soo geil!!! bin uuuuuuuuhuaro stolz uf ö!!!! Nick do bist an wahnsinn (PS: uf dem oana foto lugost us wia an hässlicha muslim odr inder :D, wia damals wo mr grimasso gmacht händ nur dass as döt an hässlicha mexikanar war) geee i lieb de ... wünsch ö a erholsame rast!!! gott ist des schöa vo ö zum höro/seho/leaso!

  • #2

    Marquito (Donnerstag, 01 Dezember 2011 22:59)

    Cool Jungs! Mann, ich beneide euch. Weiterhin vile Spass - und in 3 Monaten bin ich auch in der Gegend!!

  • #3

    Dani (Freitag, 02 Dezember 2011 09:53)

    Hoi Jungs,
    I bi schwär beidrockt. Hänner dänn ätz scho hornhut am Sack? Oder hänner min tipp mem roha stock Fleisch zwöscha SACK und SATTEL umgsetzt? Mahen witer so. Wenner i dem tämpo witerfahren,schaffeners no bis Alaska. Ajo an klina Tipp no: An Kolleg vo miar isch amol ds New Zealand mem Velo uf wäg gse. Eines Tages (gega Ende vo sim Trip) hätma ihm dr Foteapparat gschtola. I hanem es bis höt no ned verzeit. Drum bitte Seherheitskopia mahe und bim Don Pedro deponiara! Damit i dia belder denn ono aluaga ka. Sos muaner denn sehr usfüarleg erklära wia di einzellna Ortschafta so usgsäha hänn. Iar wössen jo Belder sägen meh as tauseg wort.
    I freu mi scho of d diaschau met amna Biar ir hand.

    Cheers Daniel

  • #4

    Maria (Samstag, 03 Dezember 2011)

    Hey Nick -- bim Bauchvergleich hast ja dünklere Füß als Manuel sin Bu!!!

  • #5

    poellti (Sonntag, 04 Dezember 2011 12:12)

    soo lustig, hend gad so es reiseheftli do wo öppe die glichi route beschribt. aber döt isch alles so im stil vo "krass und nuno am limit, überlebe, besti usrüstig etc.". bi oi gsehts eidütig noch meh spass us! servas
    weiter so!

  • #6

    Tati (Dienstag, 06 Dezember 2011 18:16)

    Hoi Buaba
    I meld me omol weder z wort :) Eure Fote sähen super us! So wias ussiaht gohts euch guat, abgsäha davo dass wohrschinled sövel radla no recht streng isch. i hoff, dass das wo dr dani zwei beiträg wieter domma prophezeit hät bi euch ned itrefft und iar ned glich no uf a stock rohes fleisch zrockgriffa muand :) jetzt händr jo scho einiges gschafft und sind oscho a wiele ufwäg. wohrschinleg kondr no wieter als iar dänkt händ, wenner so vorwärts machen :)
    danke übrigens nick föra gruass!
    i dem sinne wünsche euch no alles erdenklich guate und natürlich viel spass!
    gnüssens und radlen no guat :)

    grüassle
    tati

  • #7

    Pädi A. (Samstag, 10 Dezember 2011 04:02)

    Ihr seid verrückt, einfach nur verrückt! Ich bin fasziniert von eueren Berichten! Wünsche weiterhin gute Fahrt gen Norden...

    Gruss,
    Pädi

  • #8

    Nobert (Samstag, 10 Dezember 2011 17:08)

    Der Pädi hat mit dem gleichen Lesebuch deutsch gelernt wie ich. Das freut mich.
    Ein bisschen ver-rückt sein, das ist manchmal ganz gut. Die Bilder beweisen es: der Planet Erde ist mancherorts noch traumhaft schön. Und dass wir noch lange träumen können, geben wir acht auf diesen Planeten.
    Sam und Nik wünsche ich eine allseits pannenfreie Fahrt.

  • #9

    Päda (Sonntag, 11 Dezember 2011 15:26)

    baah, do wört ma gad niidisch :D